Sulzbach-Rosenberger-Zeitung: Klarer Weg aus der Armut

Sulzbach-Rosenberg/Rewalsar. (oy) Zwei Wochen, die unvergesslich bleiben. Tief angerührt von der Dankbarkeit der tibetischen Patenkinder. Und immer wieder aufs Neue verzaubert von der ostasiatischen Kultur. Simone und Peter Gradl vom Verein „Licht für Tibet“ trafen erneut viele Freunde in Nordindien. Doch sie erreichte auch ein Hilferuf aus Nepal von Pema Lama.

Unsere Hauptaufgabe bestand darin, bei den Besuchen das Geld der Paten direkt an die Flüchtlinge auszuhändigen. Im SRZ-Gespräch schilderte das Ehepaar Gradl die Erlebnisse auf seiner erneuten Tour zu den Exil-Tibetern, die in Flüchtlingslagern und -siedlungen in Dharamsala – auch Sitz des Dalai Lama – Mandi und Rewalsar leben.

Viele Menschen aus der Herzogstadt und dem Umland identifizieren sich mittlerweile mit den Zielen des Vereins „Licht für Tibet“. Dies führte dazu, dass schon zahlreiche Patenschaften geschlossen werden konnten. Aber auch viele Privatsponsoren leisten immer wieder finanzielle und praktische Hilfe. Ganz aktuell werden wieder drei weitere Tibet-Flüchtlinge direkt unterstützt, der Verein betreut demnach insgesamt 67 persönliche Patenschaften.

Bildung ermöglichen

„Unsere Hauptaufgabe bestand darin, bei den Besuchen das Geld der Paten direkt an die Flüchtlinge auszuhändigen“, erläutern Simone und Peter Gradl, die Vorsitzende und der Kassier des Vereins „Licht für Tibet“, ihre Vorgehensweise. Die Freude und Dankbarkeit der Leute habe sie bei den einzelnen Treffen immer wieder sehr angerührt.

Neben den direkten Patenschaften zeigt der Verein, der in Lama Tendar vor Ort auf einen wichtigen Gewährsmann zählen kann, verstärktes Engagement bei der Unterstützung von Kindern, um ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. Nur über die Bildung führe der Weg aus dem Teufelskreis der Armut. Fast 20 000 Euro brachten Simone und Peter Gradl aus der Oberpfalz in die tibetischen Flüchtlingscamps.

Einen weiteren Erfolg können die Gradls nach eigenen Angaben für Lama Tendar verbuchen. Nach langjährigen Verhandlungen brachten sie es fertig, für den in der Flüchtlingshilfe so engagierten buddhistischen Mönch ein Fünf-Jahres-Visum zu bekommen. Konkret bedeutet das für den Geistlichen, dass er mehrfach im Jahr nach Europa fliegen kann, um weitere Hilfe für die notleidenden Landsleute in Nordindien zu beschaffen.

2000 Chinesen

Wenig Zeit blieb bei diesem eher straffen Programm für die reichhaltige Kultur. Abgesehen von einigen Besuchen in Klöstern, kamen die beiden Sulzbach-Rosenberger auch ganz in die Nähe des Dalai Lama – ohne diesen aber zu sehen.

In einem Nebenraum hielt er gerade ein „Teaching“ für 2000 chinesische Besucher. Schlechte Nachrichten erreichten Simone und Peter Gradl während ihres Besuches aus dem benachbarten Nepal. Wie sie dort erfuhren, zerstörte das Beben im April auch das Kloster Serlo, wo der mit ihnen befreundete Pema Lama lehrt. Er und seine Mönche hätten nichts mehr, sie schlafen noch immer in Zelten und seien auf vielfältigste Hilfe angewiesen.


Wer hier die ärgste Not lindern will, kann auf das Konto von „Licht für Tibet“ bei der Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg spenden:
BIC: GENO DE1F SZH
IBAN: DE967 526 170 0000 068 025 7


Auch unter den Mönchen von Pema Lama werden einige Patenschaften des Vereins unterhalten. Am 3. August erhält Simone Gradl weitere Informationen aus erster Hand, wenn sie den Tibeter in München trifft.